Ohne jeden Zweifel ist
Tunesien eines der Länder, dass für alle die sich für Archäologie
interessieren, mehr als interessant ist. Hier können Sie sich während Ihres Urlaub
in Tunesien wie Indiana Jones fühlen, denn noch lange sind nicht alle Ruinen
entdeckt und ausgegraben. Erst im Herbst 2017 wurde die antike Stadt Neapolis
im Golf von Hammamet entdeckt. Nach schweren Stürmen an der Küste Mahdias
zeigten sich neue Überreste einer römischen Kultur, wie bspw. in 2010 ein
römischer Friedhof. Hier soll es um die sieben wichtigsten archäologischen
Stätten gehen, die Sie im Verlauf von ihrem Tunesien Urlaub auf jeden Fall
besichtigen sollten.
Das Welterbe in Tunesien
In Tunesien gibt es laut
Stand 2017 acht UNESCO-Welterbestätten, worunter sich sieben Stätten des
Weltkulturerbes und eine des Weltnaturerbes befinden.
- Medina von Tunis
- Archäologische Stätte von Karthago
- Amphitheater von El Djem
- Punische Stadt Kerkuan und ihre Totenstadt
- Medina von Sousse
- Kairouan
- Dougga / Thugga
Bei einer Tunis Reise
können Sie bspw. das alte Karthago besichtigen. Alles in allem sind Reisen
Tunesien etwas das jedem das passende bietet: Von Kultur, über Entspannung bis
hin zu sportlichen Aktivitäten zu Land und Wasser.
Das Historische Neapolis (Nabeul)
1965 wurde die antike
Stätte von Néapolis, die heute in das städtische Gefüge der Stadt Nabeul am
Rande des Touristenviertels integriert ist, während Erdarbeiten zufällig
gefunden. Durch die Rettungsgrabungen war es möglich, ein einzigartiges
Ensemble zu entdecken: Eine Industrieanlage aus der Römerzeit, in der „Garum“
eine beliebte Gewürzsauce aus fermentierten Fisch und Salzfisch produziert
wurden, um diesen in den gesamten Mittelmeerraum zu exportieren. Ein Teil der
Stadt sowie der Industriestätte ist aufgrund eines katastrophalen Erdbebens mit
nachfolgenden Tsunami versunken. Diese Katastrophe muss sich circa in der Mitte
des vierten Jahrhunderts nach Christus ereignet haben. Wahrscheinlich war der
Tsunami eine Folge des Erdbebens von Kreta vom 21. Juli 365 n.Chr., das für
Zerstörungen in weiten Teilen des Mittelmeerraumes sorgte.
Djerba: Meninx
Sollte Sie Ihr Urlaub
Tunesien nach Djerba führen, dann finden Sie dort ebenfalls archäologische
Fundstätten.
Am 08. April 2019 wurde der
erste archäologische
Park auf der Insel Djerba eingeweiht, der sich in der archäologischen
Stätte von Meninx befindet. Im Rahmen eines tunesisch-deutschen
Forschungsprojektes wurde die antike Hafenmetropole Meninx untersucht. Meninx
ist rund zwei Kilometer lang und 800 Meter breit. Zum Teil ist der Ort
überflutet. Wissenswert ist, dass zur karthagischen Zeit Djerba als Meninx bezeichnet
wurde. Ursprünglich war Meninx ein Handelsposten, der von den Phöniziern
gegründet wurde. Ihren Höhepunkt erreichte die Stadt in der Römerzeit, als sie
zur Hauptstadt Djerba’s wurde. Bin in die byzantinische Zeit, im 6. Jahrhundert
dauerte das Leben in der Stadt an.
Kerkouane: auf der tunesischen Halbinsel Cap Bon
Einer der archäologisch
wichtigsten Ausgrabungsgelände ist Kerkouane, auf der Halbinsel Cap Bon, da es
sich vermutlich um die einzige erhaltene punische Stadt handelt. Wahrscheinlich
wurde die Stadt während des ersten punischen Krieges zerstört und nie wieder
aufgebaut. Von 1953 bis 1976 fanden dort Ausgrabungen statt. Zwar sind die
Ursprünge der Stadt unklar, doch es wird vermutet, dass es zuvor dort eine
Berbersiedlung gab.
Die antike Ruinenstadt Dougga
Südlich der Stadt
Téboursouk im tunesischen Gouverment Beja liegt Dougga. Die Stadt liegt 520 bis
600 m über dem Meeresspiegel und gilt als Nachfolgesiedlung der
numidisch-römischen Stadt Thugga. Das moderne Dorf lag bis in die erste Hälfte
des 20. Jahrhunderts im Gebiet der antiken Stadt. Doch im Rahmen der
Ausgrabungen wurden die Einwohner Douggas dann schrittweise in das Tal des Wued
Khaled umgesiedelt.
Vor allem ist das heutige
Dougga durch die Ruinen der antiken Stadt Thugga, die bereits im 4. Jahrhundert
v. Chr. von den Numidern gegründet wurde, bekannt.
El Djem: gegründet auf den Ruinen von Thgysdrus
Im Gouverment Mahidia
liegt El Djem oder El Jem. Die Stadt im Zentrum Tunesiens zählt rund 20.000
Einwohner und ist gegründet auf den Ruinen der antiken Stadt Thysdrus. Bekannt
ist die Stadt für das römische Amphitheater. Zugleich gibt es ein Museum in dem
archäologische Entdeckungen aus der Umgebung ausgestellt sind.
Nach dem Kolosseum von Rom
und dem römischen Amphitheater von Capua ist das Amphitheater von El Djem das
drittgrößte mit einem Fassungsvermögen von 35.000 Zuschauern. Erbaut wurde es
unter Proconsul Gordianus I. im Jahr 238 von den reichen Einwohnern der Stadt
und nicht von den Römern. Aber auch die Römer errichteten ein Amphitheater, das
für 2000 Personen errichtet wurde und dessen Reste ebenfalls noch in El Djem zu
besichtigen sind.
Karthago: Heute ein Vorort von Tunis
Karthago war eine Großstadt
nahe dem heutigen Tunis. Zunächst war sie Hauptstadt der gleichnamigen See- und
Handelsmacht. Die Römer bezeichneten die Einwohner als Punier und nach der
Zerstörung der Stadt im 2. Jahrhundert v. Chr. ging das karthagische Reich im
römischen Imperium auf. Unter Gaius Julius Cäsar wurde die Stadt neu gegründet
und stieg schnell zu einer bedeutenden Großstadt auf.
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